Um 1895 gab es in Hausham außer dem Bergwerk nur einige wenige Arbeitsplätze bei Handwerkern und im bäuerlichen Umfeld.
Die Unterdrückung, Not, Armut, zwölfstündige Arbeitstag, kein Urlaub, kein Krankengeld, kein Rentenanspruch, kein Tarif- und Arbeitsrecht und viele heute nicht mehr vorstellbare unsoziale und untragbare Verhältnisse. Der Arbeiterstand war völlig rechtlos.
Nachdem 1890 das Gesetz gegen die Sozialisten zurückgenommen wurde, nahm in ganz Deutschland die Bildung von Arbeiter Organisationen rasch zu. Auch in Hausham weckte dies die Bereitschaft, sich politisch zu betätigen.
So trafen sich Haushamer Bergarbeiter mit führenden Sozialisten der damaligen Zeit geheim in einem Fremdenzimmer des Gasthauses Biber, um über die Bildung eines Vereins zur Durchsetzung von Arbeiterinteressen zu beraten. Nach Abschluss dieser Vorbereitungen, trat man 1896/97 an die Öffentlichkeit. Im damaligen Gasthaus Kraus (Schwarzer Diamant) gründete man den Verein zur „Wahrung bergmännischer Interessen“. Hans Portenkirchner wurde zum Vorsitzenden gewählt. 1898 erfolge der Anschluss an den Deutschen Bergarbeiterverband. Es war der Beginn der Bergarbeiter-Gewerkschaft in Hausham.
Sich in dieser Zeit solidarisch mit der Arbeiterbewegung zu bekennen, bedurfte großen persönlichen Mut und ein Höchstmaß an Idealismus. Hans Portenkirchner und sein Freund schlugen sich wacker und schafften es trotz mannigfachen Unwillens seitens der herrschenden Gesellschaften, bis etwa 1902 rund 600 Bergleute in der Gewerkschaft zu organisieren.